Autoroute du Léman

Von der Kunst und Pflege des Ingenieurbaus

Die “autoroute du Léman” führt ab dem Lausanner Vorort Lutry durch die malerischen Rebberge des Lavaux nach Chexbres und gilt wegen der Aussicht über den Genfersee und auf die Alpen als eine der schönsten Strassen der Schweiz.

Die Trassees ziehen sich durch eine zum See abfallende Hügellandschaft und sind der Topographie wegen geprägt von zahlreichen Ingenieurbauwerken. Tunnel, Brücken, Unter- und Überführungen folgen sich dicht aufeinander. Die Anforderungen an das Strassen- und Infrastrukturnetz haben sich seit den 70er Jahren, der Inbetriebnahme dieses Abschnittes, erheblich verändert. Damals hat wohl niemand mit einem Verkehrsaufkommen wie dem heutigen gerechnet.

Stefano Guandalini und sein Team um Roberto D’Adago (Spezialist Trassee) und Enrico Moroni (Spezialist Kunstbauten) sind nicht nur Experten in der Erstellung von Kunstbauten, sie haben auch eine jahrelange Erfahrung in derer Zustandsanalyse und Instandsetzung. Auf der Autobahn N09 arbeiten sie an der Instandsetzung von über 5 km Trassee und 26 Kunstbauten. Darunter 2 Viadukte von je 400 m Länge und eines von 150 m Länge. Um nur auf eine der vielfältigen Besonderheiten hinzuweisen, sei der Abbruch und Wiederaufbau der Unterführung der Kantonsstrasse 758 bei der Auffahrt Chexbres erwähnt: Der Abbruch ist wegen des schlechten Zustands nötig, die Bauphasen sind darauf ausgelegt, den Verkehrsfluss sowohl auf der Autobahn wie auch auf der darunterliegenden Kantonsstrasse zu garantieren. Zu diesem Zweck wird eine Hilfsbrücke in Form einer modularen, demontierbaren Stahlkonstruktion erstellt.

Die gesamten Unterhaltsarbeiten umfassen das ganze Leistungsspektrum, angefangen bei den umfangreichen Zustandsanalysen mit den daraus folgenden Massnahmekonzepten, über die Massnahmeprojekte, Submissionsverfahren bis hin zur Ausführungsplanung und Realisierung.

Zusammen mit unserer Tochtergesellschaft KBM aus Sion und AJS aus Neuchâtel sind wir derzeit in der Realisierungsphase inklusive Bauleitung beim Teilabschnitt TP3 und in der Submissionsphase beim Teilabschnitt TP5.

Mobilität – ein Versprechen der Moderne

1964 wurde mit der Eröffnung der Landesausstellung in Lausanne „eine Schweiz auf dem Weg in die Moderne" gefeiert. Zehn Jahre später konnte der Autobahnabschnitt Vennes – Chexbres in Betrieb genommen werden.

Der Enthusiasmus von damals für den Individualverkehr ist heute einer nüchterneren Sichtweise gewichen, dennoch stehen unsere grossen Infrastrukturprojekte immer noch sinnbildlich für das Versprechen nach kontinuierlichem Fortschritt und garantieren uns auch heute unsere Mobilität. Sie sind Teil unseres kulturellen Erbes, dessen gewissenhafter Pflege eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Die möglichen Folgen einer Vernachlässigung der Verkehrsinfrastruktur haben sich auf tragische Weise beim Brückeneinsturz in Genua gezeigt.

Datum: 06.12.2018

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Stefano Guandalini

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